
Vertreter aus ganz Deutschland zu Gast
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- Freitag, 20. September 2013 09:41

Die Teilnehmer des Workshops der Bioenergie Regionen Weserbergland plus und Südoldenburg besichtigen eine Anlage der Firma Big Dutchman, die landwirtschaftliche Reststoffe energetisch nutzt.
Auf der zweitägigen Veranstaltung der Bioenergie-Regionen Weserbergland plus und Südoldenburg am 18. und 19. September kamen Vertreterinnen und Vertreter der insgesamt 21 Bioenergie-Regionen aus ganz Deutschland zusammen, um sich über die Fortschritte der Regionen auszutauschen. Thema des zweitägigen Workshops waren die „Probleme und Lösungsansätze bei der Etablierung alternativer Bioenergie-Rohstoffe“.
Kreisrat Thomas Schwarz des Landkreises Nienburg-Weser begrüßte die Teilnehmer am ersten Tag der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der DEULA-Nienburg. Im Rahmen von Fachvorträgen und Diskussionsrunden rund um das Thema „Alternative Bioenergie- Rohstoffe“ konnten die Gäste ihr Wissen erweitern und Erfahrungen aus den eigenen Regionen schildern. Dipl.-Ing. Tobias Timm stellte das Aufgabenportfolio der Klimaschutzagentur Weserbergland vor. Hierzu gehören verschiedene Klimaschutzmaßnahmen sowie Beratungsangebote rund um die Themen Energieeinsparmöglichkeiten und Energiekonzepte.
Am zweiten Veranstaltungstag reisten die Teilnehmer nach Nutteln im Landkreis Cloppenburg um die energetischen Verwertungsmöglichkeiten von landwirtschaftlichen Nebenprodukten zu erörtern. Franz Bokop von der Firma Big Dutchman zeigte den Besuchern technische Lösungen zur Aufbereitung von Gülle, Mist und Gärresten. „In der Region Südoldenburg haben wir einen Nährstoffüberschuss, in anderen Regionen hingegen ein Defizit. Mit unserer Technik können wir die Reststoffe bis zur Transportfähigkeit aufarbeiten, damit sie in anderen Regionen genutzt werden können.“ erklärte Bokop. Gemeint ist damit die Entziehung des Wassers aus den Substraten bis zu einem Trockengehalt von 90%. Dazu wird den Reststoffen zunächst in einem Separator durch Pressung und in einem Trocknungsverfahren das Wasser entzogen. Anschließend wird das Substrat in Pellettform gepresst und somit transport- und lagerungsfähig. „Die Separierung und Pellettierung der Stoffe ist ein wichtiger Teil unseres angestrebten Zieles der Verringerung des Nährstoffüberschusses in der Region.“ berichtet Kathrin Albers, Projektmanagerin der Bioenergie Region Südoldenburg. „Dadurch ist es möglich, Nährstoffe aus der Region zu transportieren und sie in anderen Regionen zu nutzen.“ Die Firma Big Dutchman geht noch einen Schritt weiter. Die Pelletts werden in einem thermochemischen Prozess vergast und das entstehende Synthesegas nach Aufbereitung zur Betreibung eines Motors verwendet. Dieser erzeugt neben Wärme Strom, der eingespeist werden kann. „Die anfallende Asche aus der Verbrennung kann dann transportiert und als Dünger verwendet werden.“ so Bokop. Dieses Beispiel für die Veredelung und energetische Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen ist nur eine von vielen Innovationen, die im Projekt Bioenergie Region Südoldenburg erprobt werden.