Zwischenbilanz beim 2. Plenum in Südoldenburg
- Details
- Mittwoch, 30. Juli 2014 12:29
Das Projekt „Bioenergie Region Südoldenburg" hat auf der 2. Plenumssitzung am 22. Juli eine Zwischenbilanz gezogen. In intensiver Zusammenarbeit haben in den letzten zwei Jahren die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, das ISPA an der Universität Vechta und zahlreiche Praxispartner aus der Region an den Themen „Effizienz der Stoffströme" und „Wertschöpfung aus Bioenergie" geforscht und wertvolle Ergebnisse erzielt. Jetzt beginnt das letzte Jahr der laufenden 2. Projektphase und unter Einbindung aller Projektbeteiligten wurde ein Fahrplan für die verbleibenden zwölf Monate diskutiert.
Nach einem kurzen Rückblick auf die erfolgreiche Arbeit in der jüngsten Vergangenheit gehe es laut Projektleiter Uwe Bartels nun um das Schließen eines funktionierenden Nährstoffkreislaufes. Da das Oldenburger Münsterland auf Nährstoffexporte angewiesen sei, arbeite man mit der Ackerbauregion Braunschweig zusammen, die Nährstoffe benötige. Bisher sind 1,8 Millionen Tonnen dorthin gebracht worden. Am perfekten Funktionieren der Logistikkette arbeitet derzeit die Nährstoffmanagement Niedersachsen eG (NMN eG), die ein Handbuch für die Logistikkette erstellt. Dabei sind ökologische und wirtschaftliche Aspekte maßgebende Qualitätskriterien.
Welche künftigen Entwicklungen im Hinblick auf die EEG-Novelle zu erwarten sind, darauf gingen alle Referenten des Plenums in ihren Beiträgen ein. So betonte Prof. Dr. Kim Philip Schumacher (ISPA), dass nun diskutiert werden müsse, was vor dem Hintergrund der neuen EEG-Rahmenbedingungen und der damit verbundenen drastischen Reduzierung der Förderung noch möglich sei. Es habe in jedem Fall einen massiven Rückgang bei der Neuanschaffung von Biogasanlagen gegeben sowie eine große Unsicherheit. Die Frage sei also, wie auch künftig ein Mehr an Wertschöpfung erreicht werden könne.
Heinz-Hermann Wilkens von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen konzentrierte sich auf die Herausforderungen im Nährstoffmanagement, wie beispielsweise die Verschärfung der Düngemittelordnung. Er erläuterte, was angesichts sich ändernder rechtlicher Rahmenbedingungen auf die Landwirte zukommt. Sein Kollege Dr. Hans-Heinrich Kowalewsky zeigte ergänzend dazu Kosten und Nutzen der Nährstoffverbringung anhand ausgesuchter technischer Lösungen auf.
Abschließend bewertete Biogasanlagenhersteller Uwe Heider, Geschäftsführer der AD AGRO Systems GmbH, den Bioenergiesektor hinsichtlich der EEG-Novellierung. Er machte deutlich, dass die Politik die Energiewende ausbremst und ging auch auf die Frage ein, wo die Chancen im Biogassektor für die Region Südoldenburg liegen. Klar sei, dass die Risiken eines Abbaus von Arbeitsplätzen und des Verlusts von Know-how und Fachkräften sich dadurch verschärfen.
Für Projektkoordinatorin Kathrin Albers und Projektleiter Bartels heißt es im Hinblick auf den Projektabschluss in 2015, nun alle Fäden zusammen zu führen, Kooperationen auszubauen und den intensiven Wissenstransfer zwischen Projektbeteiligten, den einzelnen Arbeitsbereichen sowie den regionalen Stakeholdern sicherzustellen.